Venezianische Naechte by Felicity La Forgia

Venezianische Naechte by Felicity La Forgia

Autor:Felicity La Forgia [Forgia, Felicity La]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Contemporary
ISBN: 9783864434365
Barnesnoble:
Herausgeber: Sieben-Verlag
veröffentlicht: 2014-04-30T22:00:00+00:00


Die Hand in meinem Nacken wurde zu meinem Anker in einem Meer aus Sinneseindrücken. Hätte er mich nicht festgehalten, wahrscheinlich wäre ich geflohen. Die Szenerie war beeindruckend, aber ebenso beängstigend. Genau wie die große Halle, waren auch die anschließenden Säle prunkvoll ausgestattet. Kaum elektrisches Licht, Kerzen und Fackeln hüllten die Ausstattung und die Menschen in den Räumen in flackerndes Licht, ließen alles unwirklich erscheinen, beinah ein wenig schemenhaft, tatsächlich wie in einem Traum. Die Männer, ich nahm an, dass es alles Männer waren, waren allesamt maskiert. Zumeist angetan in dunklen Umhängen, hier und da ein lustvolles Rot. Mein Schneekönig stach hervor in seiner silbrig weißen Attire, ebenso wie ich, in meinem Sonnenkleid. Wobei es an meiner Stelle weniger an dem Kleid lag, als vielmehr an der Tatsache, dass ich es noch trug, dass ich mich von den anderen Frauen abhob. Die meisten von ihnen waren nackt, abgesehen von den Augenmasken, die auch sie trugen. Manche zierten Halsbänder oder Handmanschetten, manchen war zumindest noch ein minuskuler String geblieben, oder Bodypainting, das die Spitzen ihrer Brüste bedeckte oder ihre Scham. Allen von ihnen war gemeinsam, dass sie nicht unbegleitet durch die Villa streunten, sondern immer, genau wie ich, in Begleitung ihres „Padrones“ waren, wie sich die Männer gegenseitig ansprachen. In der Luft lag eine schwere, moschusartige Süße, die subtil betont wurde von dem Geruch nach Bienenwachs und Rauch. Wir kamen an einem Bett vorbei, kreisrund und mit blutrotem Samt bespannt, auf dem sich eine Gruppe Feiernder amüsierte. Mindestens drei Männer erkannte ich, deren nackte Körper sich um mehrere Frauen, zwei meinte ich zu sehen, wanden. Ein Gebilde entstand, das pulsierte und schwitzte, als wäre es ein einziges Lebewesen, mit tausend Armen und Beinen, das gemeinsam stöhnte und schrie und atmete.



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